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Elke Kemna

Der Weg ist das Ziel… Im Sommer 1951 versehentlich gezeugt, unerwünscht aufgewachsen, in einem 12-Häuser-Dorf, zwischen einer alles verachtenden, jähzornig schlagenden Großmutter väterlicherseits und ständig abwesenden Eltern, lernte sie schon früh, Geschichten zu erfinden, um einigermaßen unbehelligt das Chaos zu überleben. Inmitten einer idyllischen Umgebung zwischen Bauernhöfen, Feldern und Moorlandschaften wuchs sie als Einzelkind auf. Mit ungefähr 10 Jahren fing sie an, sich mit dem Leben, so wie es für sie war und werden sollte, auseinander zu setzen. Sie schrieb sich vieles von der Seele, bekam Übung darin und verkroch sich oft zuhause in die hinterste Gartenecke, um allen Kummer mit ihrer Großmutter, mit ihrem Leben, schreibend loszuwerden. „Ich dachte mir grausame Tode für sie aus, ließ sie im Moor verschwinden, von tollwütigen Füchsen beißen, oder von Waldgeistern entführen“. Irgendwann in dieser Zeit begann sie auch zu lesen. Ihr Großvater mütterlicherseits hatte einen wohl gefüllten Bücherschrank. Dort durfte sie sich, wenn sie in den Ferien zu Besuch war, Bücher ausleihen und mit nach Hause nehmen. Große Schriftsteller entführten sie in Welten, in denen es schlimmes Leid, großes Glück und unvorstellbare Abenteuer zu entdecken gab. Sie las Gogol, Turgenjew, Tolstoi, Tschechow, Frank Thiess, Shaw und „fraß“ die Bücher von Zola. Sie wandelte als „Anna Karenina“ durch die Welt, oder wollte der „Husar auf dem Dach“ sein, litt „Germinal“, fühlte sich als „Steppenwolf“ und irgendwann wollte sie ewigen Frieden finden, wie „Siddharta“. Das hat ihr Leben geprägt, in guten wie in schlechten Zeiten. Seit damals schreibt sie. Geht sie irgendwo mit ihrem Hund in der Feldmark spazieren, „rattern“ Geschichten in ihrem Kopf. Notizblock, Stift und Mini-Diktiergerät sind immer dabei. Sie ist verheiratet, seit 5 Jahren nicht mehr berufstätig, hat zwei erwachsene tolle Kinder. In der Anthologie art of mind vertreten.

Homepage: www.elke-kemna.de